Missbrauch verhindern – 3 Schutzfaktoren für Dein Baby, die Dir noch niemand erklärt hat

Es ist eine der größten Ängste von Eltern, dass das eigene Kind Opfer von sexuellem Missbrauch werden könnte. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass wir dazu nicht schweigen, sondern das Bewusstsein für die Thematik schärfen und dadurch eine offenere Diskussion fördern. Nur so kann eine Gesellschaft lernen, mit diesem schwierigen Thema besser umzugehen und förderliche Präventionsmaßnahmen flächendeckend verankern.

In diesem Blogartikel und in meinem verlinkten Video stelle ich 3 präventive Maßnahmen vor, die von Eltern bereits im Baby- und Kleinkindalter angewendet werden und einen entscheidenden Unterschied in der Entwicklung eines Kindes machen können.

 

#Selbstgefühl
Eine liebevolle, bindungsorientierte Beziehung zwischen Eltern und Kind bildet immer die Grundlage für eine gesunde, emotionale Entwicklung. Dadurch entsteht beim Kind ein positives Selbstgefühl, das von zentraler Bedeutung für die emotionale Stabilität ist. Es beeinflusst, wie Kinder im Laufe ihres Lebens ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen wahrnehmen und äußern können. Kinder mit einem starken Selbstgefühl sind besser in der Lage, sich selbst zu schützen und für sich einzustehen. Sie lernen, dass ihre Gefühle und Bedürfnisse wichtig sind und dass sie das Recht haben, diese auch zu äußern. In einer Welt, in der der Mensch immer wieder mit verschiedenen Herausforderungen und Druck konfrontiert wird, spielt dies eine ganz zentrale Rolle für sein Wohlbefinden, seine emotionale Balance und Resilienz.

 

# Kommunikation
Die Art der Kommunikation, die ein Kind umgibt, ist ein weiterer entscheidender Faktor in der emotionalen Entwicklung. Durch das Benennen von Emotionen und das aktive Zuhören lernen Kinder, ihre Gefühle zu erkennen und auszudrücken. Tatsächlich kann damit bereits im Babyalter begonnen werden (wie das gemeint ist und wie das geht, zeige ich in Beispielen im weiter unten verlinkten Video). Kinder, die im Laufe der Zeit ihre Gefühle kommunizieren können, sind besser gerüstet, um mit Stress und Konflikten umzugehen und eher in der Lage, sich Hilfe zu holen. Darüber hinaus erhalten sie damit ein sehr gutes Rüstzeug, um gesunde Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Empathie sowie emotionale Intelligenz und die damit verbundene Intuition wird dadurch wie von selbst gestärkt.


#Körperwahrnehmung
Kinder in ihrer Körperwahrnehmung zu unterstützen wird ganz oft eine viel zu geringe Bedeutung beigemessen. Bei Babys kann bereits in einem sehr frühen Stadium mit sanften Berührungen begonnen und im Laufe der ersten Lebensmonate eine liebevolle und achtsame Massage aufgebaut werden, die feinfühlig dem wechselnden Bedürfnis des Babys nach Nähe und Autonomie entsprechen sollte. Wenn Kinder darüber hinaus unterstützt werden, ihre Fähigkeiten selbstständig zu entdecken und ihren natürlichen Impulsen im freien Spiel folgen zu können, entwickeln sie ein starkes Gefühl für sich selbst und, damit verbunden, gesunde Grenzen zu setzen und auch bei anderen zu respektieren.

 

Auch wenn in der Forschung der Begriff "Opfer" zunehmend differenziert betrachtet wird, weil sich das gesellschaftliche Verständnis von Trauma, Machtverhältnissen und individuellen Erfahrungen weiterentwickelt hat, gibt es typische Opferprofile, die sich auf Merkmale und Umstände beziehen, die mit Opfern von Gewalt oder Verbrechen in Verbindung gebracht werden können. Eine Rolle spielen dabei zum Beispiel die soziale Herkunft, spezifische Lebensumstände und das direkte Umfeld und wie in diesem mit vorherigen Gewalterfahrungen umgegangen wurde.

Eltern können für eine stabile Umgebung sorgen, indem sie den Rahmen dafür schaffen. Das setzt zum einen voraus, dass sie ihr Kind gut beobachten, um dessen Bedürfnisse immer besser lesen und interpretieren zu können. Und zum anderen, dass sie für sich selbst gut sorgen und einen respektvollen Raum aufbauen, der sie befähigt, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen. Viele Frauen und Männer entdecken im Laufe ihres Lebens, insbesondere im Zuge der Elternschaft, fest, dass sie selbst Defizite in ihrer Bindungsentwicklung und in ihrem Selbstwertgefühl erfahren haben. Sei es in der Kindheit oder durch spätere Erlebnisse als Jugendliche oder junge Erwachsene. Häufig sind die damit verbundenen Emotionen tief verborgen und dürfen an die Oberfläche gebracht, angeschaut und geheilt werden. In diesem Prozess finden sie dann nicht nur einen tieferen Zugang zu sich selbst, sondern sind auch noch viel hilfreicher im Zusammensein mit ihren Mitmenschen, insbesondere gegenüber ihrer eigenen Kinder.

 

#Fazit:

Indem wir uns all diese Aspekte im Zusammenhang mit unseren Kindern immer mehr in unser Bewusstsein holen und in unseren Alltag integrieren, können wir dazu beitragen, dass Kinder in einem sicheren und liebevollen Umfeld aufwachsen. Auch wenn es keine Garantie gibt und das Leben natürlich trotzdem seine Herausforderungen mit sich bringt, haben wir damit die beste Voraussetzung geschaffen, dass der Aufbau einer starken Persönlichkeit im Kind möglich ist. Durch einen natürlich geprägten Selbstwert und Selbstschutz ein gesundes und erfülltes Leben zu führen ist sicher für die allermeisten Menschen die größte Erfüllung und ein entscheidender Punkt, wie unsere Gesellschaft zukünftige Generationen nähren kann.

Für mehr Einblicke und praktische Tipps zu diesem Thema, schau Dir gerne mein Video an.

Deine Sylvia Schütz


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